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Hornnocken



Hornnocken für einen englischen Langbogen

Hornnocken, das i-Tüpfelchen eines jeden englischen Langbogens…

Nachdem ich bei Nico Vegiato (auf der Ronneburg) im November 06 einen solchen Bogen gebaut hatte, habe ich mich nach reichlichem Überlegen im Juni 07 dazu entschlossen, Hornnocken zu bauen. Als Bogen- und Nockenersttäter war mir der Gedanke, an dem fertigen Bogen herumzuschnitzen etwas unheimlich. Nach viel Recherche und guten Ratschlägen habe ich es dann doch gewagt…

Ich habe für den oberen und unteren Nock zwei etwas unterschiedliche Abfolgen genutzt, wobei ich Ersterer das nächste Mal den Vorzug geben werde:

Variante eins

Das Horn erst auf beiden Seiten parallel plan schleifen (Bogendurchmesser an gewünschten Übergang zum Nock gemessen zzgl. beidseits 2mm).

Lässt sich so besser zum Bohren in den Schraubstock spannen...

Anschließend mit 3mm vor- und mit 6,5mm nachgebohrt und mit Konusraspel (günstig im Sortiment mit anderen Fräsern bei Praktiker zu haben) die Konusbohrung eingebracht (6,5mm ist bei mit der kleinste Konusdurchmesser). Der Geruch dabei ist erträglich, wenn man sich mit der Drehzahl zurückhält. Wird das Horn zu heiß und verbrennt es, backt es außerdem am Bohrer fest und ist recht schwer vom Werkzeug zu entfernen -> Feilenbürste


Variante zwei

erst bohren, dann schleifen... dachte ich... ist aber nicht so toll, da das Horn trotz diverser weicher und griffiger Backen einfach nicht im Schraubstock bleiben wollte. Hat zwar geklappt, Variante eins ist aber deutlich stressärmer.



 

Anschließend wird der Rohling auf ein Halteholz (hier: Ex-Pfeilschaft mit Malerkrepp) gekeilt und dann am Bandschleifer in Grobform gebracht.

Hierbei habe ich den Nock zuerst von vier Seiten geschliffen, dann die Kanten gebrochen und langsam immer mehr die Endform herausgearbeitet.

Oberer und unterer Nock (Überraschung, das Horn ist ja gar nicht schwarz, sondern schwarz-beige... fand ich aber ganz charmant).

So ein Bandschleifer ist da schon ein Segen. Sowohl die plane Fläche des Schleifers, als auch der Zylinder tun dabei nützliche Dienste. Mit der Hand zu Fuß (Feilen) wäre sicherlich auch gegangen.


Der obere Nock nach Beendigung der Bandschleifarbeiten:

Bei diesem Schritt muss man sehr aufpassen, dass man den unteren, offenen Rand nicht zu dünn schleift. Bei mir war es etwa noch umlaufend etwas unter 1 mm. Der obere Nock mit Feilen und Schleifpapier in die endgültige Form gebracht (dabei mit dem Halte- Schaft im Schraubstock fixiert):



 

Wenn man nicht das Glück hatte, einen konischen Schälfräser nebst dazu passendem Anspitzer zu ergattern, muss man hier wieder mit etwas Geschick den Konus am Bogen von Hand schleifen.

Hierzu habe ich das Bogenende am Bandschleifer erst vierkantig, dann achtkantig und da mit der Feile rund geschliffen.

Die Mitte des Kegels liegt dabei fast am Bogenrücken.


Graphik von Ralf Konow

Ich habe den Nock mehrmals innen mit einem Bleistift eingerieben und auf dem Bogenende hin und her gedreht. Dadurch kann man ganz gut sehen, wo es noch klemmt. Danach die Nocken unbedingt innen wieder reinigen und entfetten.

Die alten Nockenkerben sind bei mir dabei nicht ganz im Konus aufgegangen. Mit der entsprechenden Klebung stellt das aber kein Problem dar.

Geklebt wurde mit UHU Endfest 300. Die Nocken habe ich vorsichtig mit der Heißluftpistole erhitzt (das Horn wird dabei etwas weich) und dann auf den mit Epoxi bestrichenen Konus am Bogen aufgedrückt.

Eine ganz kleine Kerbe am Bogenbauch erlaubt dabei der Luft und dem Kleber, zu entweichen (sonst ploppt der Nock wegen des Überdrucks wieder ab - ähnlich dem Spitzenkleben)

Nach dem Erkalten saßen die Nocken so fest, dass ich eine Korrektur des Winkels nur noch mit dem Nock im Schraubstock und dem Bogen in der Hand fertig brachte!

Nach dem Aushärten des Klebers werden die Nocken am Übergang zum Bogen bündig verschliffen (damit es die Sehne nachher leichter hat...) und feingeschliffen (nass).

Bei mir kam dann nur Leinöl mit Terpentin drauf, da der seidenmatte Look besser zu meinem Bogen passt, der ebenso behandelt ist.

Ich kann nur jeden ermuntern, es mal selbst zu probieren! Es ging einfacher, als ich es mir je vorgestellt hätte.

Für den ersten Nock habe ich Alles in Allem 4 Stunden gebraucht (mit viel try and error), für den zweiten nur noch die Hälfte.

Mit den entsprechenden Maschinen oder Werkzeugen, ein bisschen Mut und einer unempfindlichen Nase ist das wirklich machbar. Aus Gründen der Sicherheit (für den Bogen) würde ich sie aber nie am Bogen selbst in Form schleifen.

Fazit:

 

Nun ist der Bogen an der Reihe.

 

Bei diesen Schritten ist auf einen exakten Konus Schnitt zu achten! Fräst man sich hier ein Ei, hat man ein echtes Problem, denn die Delle lässt sich zwar mit Kleber auffüllen und beischleifen, man sieht es jedoch später vor dem hellen Holz.

Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Oberer Nock:


Unterer Nock:




Anleitung von Constantin v. Bernuth
Kontakt: cybernuth@gmx.de

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